Tag 14 und 15, insg. 125 km

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Jetzt sind es schon zwei Wochen, die wir beiden gemeinsam unterwegs sind. Wir wachen heute in unserem Zelt kurz hinter Pirovac an der kroatischen Küste auf. Gestern Abend haben wir hier zusammen mit Sien unser Lager zwischen einigen Olivenbäumen am Rande eines Spazierweges aufgestellt. Aber auch hier hat sich kein Spaziergänger an unserem Zelt gestört. Heutiger Plan ist, in die Stadt Šibenik zu radeln. Von dort aus möchte Sien im Landesinneren weiterfahren, während wir lieber dem bewährten Küstenweg folgen möchten. Nach ca. 25 km unspektakulärer Landstraße kommen wir auch schon in Šibenik an. Dort werfen wir gemeinsam einen Blick in die Kathedrale des St. James, der größten Sehenswürdigkeit der Küstenstadt. Als wir dann bei einer Tasse Kaffee die beiden Routen vergleichen, entscheiden wir uns doch um und folgen Sien auf ihrer Route ins Landesinnere. Ihre Route führt weg von den touristisch geprägten Küsten-Städten. Stattdessen sehen wir viele Olivenfelder, Kleine Dörfer mit alten, baufälligen Häusern und auf beiden Seiten eine wunderschöne Bergkette, auf denen sich in regelmäßigen Abständen Windräder drehen. Hier sind wir viel näher dran und sehen auch Einheimische, die ihrem Alltag nachgehen und uns bei der Vorbeifahrt stets freundlich grüßen. Ganz anders als in den Küstenorten, in denen alle Straßen und Fassaden aufpoliert sind. Daher war es die richtige Entscheidung, Sien auf ihrer Route zu folgen, um so ein anderes Kroatien kennenzulernen. Abend stellen wir unser Zelt dann 30 km vor Split auf einem verlassenen Hügel auf. Am nächsten Morgen ist das Zelt wieder mit einer Frost-Schicht überzogen. Ab ca. 6:00 Uhr konnte ich nicht mehr weiterschlafen vor lauter Kälte und vertreibe mir daher die Zeit, indem ich Fotos vom Sonnenuntergang mache und das Frühstück vorbereite. Sien bricht heute vor uns nach Split auf, da wir unsere Taschen neu sortieren möchten, um ein wenig Platz zu sparen. Wir folgen ihr 40 min später. Kurz vor Split begegnen wir beim Mittagessen Nina und Quirijn. Die beiden stammen aus den Niederlanden und möchten bis nach Australien radeln. Daher müssen die beiden auf ihrer Reise genauso wie wir durch die Türkei. Wir tauschen unsere bisherigen Erfahrungen aus, während wir nach Split radeln. Doch auf der überfüllten Straße nach Split wird es chaotisch: Raffi hält kurz an, um zu pinkeln und bittet uns drei weiterzufahren. Er würde uns einholen. Doch ca. 10 min später bekomme ich von ihm die Nachricht, dass er falsch abgebogen sei. Wir vereinbaren uns in der Stadt zu treffen. Wir sind dort mit Sien verabredet, um eine Fähre auf die Insel Korcula zu nehmen. Kurze Zeit später bekomme ich die Nachricht von Sein, dass die Fähre bereits eine Stunde früher als erwartet ablegen wird. Nun bleibt nicht mehr viel Zeit! Ich verabschiede mich von den beiden Niederländer:innen und sprinte mit dem Rad durch Split. Raffi und ich kommen beide pünktlich am Fährhafen an, wo Sien bereits auf uns gewartet hat. An Bord der Fähre werde ich dann etwas wehmütig. Allzu gerne hätte ich noch länger mit Nina und Quirijn gesprochen oder mir die Stadt Split angeschaut. Aber wer weiß, evtl. sehen wir die beiden ja nochmal auf unserer Reise. Nach 3 Stunden Fährfahrt kommen wir auf Korcula an. Jetzt gilt es erstmal einen Platz für unsere Zelte zu finden. Leider wird auf der gesamten Insel vor Waldbränden gewarnt und Campieren oder offenes Feuer sind strengstens verboten. Wir fragen daher Einheimische, ob wir bei ihnen im Garten zelten dürfen und treffen dabei auf eine wahnsinnig herzliche und gastfreundliche Familie. Diese besitzen ein Ferienhaus an der Küste und bieten uns einen Platz auf ihrer Terrasse an. Einfach mega! Dort genießen wir den Sonnenuntergang am Meer und kochen mit Sien Spaghetti. Was ein toller Abschluss!