Das klamme und bewölkte Wetter begleitet uns weiterhin. Meine neu zugelegte Erkältung macht die ganze Situation nicht besser. In der Früh habe ich einen blinden Passagier in meinem Nassack entdeckt. Der Krebs muss irgendwann an der kroatische Küste zugestiegen sein. Tagsüber halten wir weiterhin aussachau nach Mateo, dem Radfahrer den ich vor kurzem begegnet bin. Bevor wir die Grenze nach Nord Mazedonien überschreiten konnten mussten wir noch einen Berg überwinden. Da kam es mir sehr gelegen, dass ein sehr langsamer Lkw an mir vorbeifuhr. Ich hänge mich also hinten an der Plane fest und genieße den Aufstieg. Kurz vor erreichen des Gipfels kam ein Schlagloch, das ich nicht sehen konnte und ich falle! Zum Glück ist hinter mir kein Auto gewesen. Ich schiebe das Fahrrad zur Seite, setzte mich an den Wegesrand und Atme erstmal durch. Wir versorgen die Wunden und überschreiten die Grenze von Albanien nach Nord Mazedonien. Nach einer langen und rasanten Abfahrt erreichen wir den Ohrid-See. Kurz hinter der Stadt Struga schlagen wir unser Zelt direkt am See auf. Obwohl es mich bei dem Aufstieg hinlegt hatte würde ich es wieder machen. Der schöne Abend am See lässt mich alle schlechten Momente vergessen.